Dienstag, 13. September 2016

Meine Ernährung

Meine Ernährung (und warum Zucker nicht nur süß ist)


Seit Ende letzten Jahres beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Ernährung. "Zuckerfrei" ist ja momentan DAS Thema und auch ich kam natürlich nicht an diesem Thema vorbei. Deshalb möchte ich euch heute gerne von meiner Erfahrung berichten.

Bei uns gab es bis dahin so gut wie jeden Abend was zum Naschen oder Knabbern, man geht Kaffee trinken und dazu ein Stück Kuchen und im Büro hat irgendjemand immer was Süßes in der Schublade.

Ich merkte schon länger, dass mir das alles nicht gut tat. Nach dem Verzehr von "Gummi-Süßkram" und Chips hat mein Magen mir immer deutlich zu verstehen gegeben, dass er das alles nicht besonders gerne mag. Also reduzierte ich diese Sachen und nahm "nur" noch eine Hand voll zu mir. Das aber weiterhin fast jeden Abend. Außerdem merkte ich dass meine Haut grade nach übermäßigem Zuckerverzehr nicht schön aussah (mit Anfang 30 möchte man doch nun wirklich nicht mehr die Hautprobleme eines Teenagers haben). Hinzu kam, dass ich oft müde und kaputt war und häufiger Kopfschmerzen hatte.

Anfang des Jahres entschieden wir uns einen Monat auf Zucker zu verzichten. Mir fiel es die erste Woche verdammt schwer, ich hatte schlechte Laune, Heißhunger, Kopf-schmerzen und war innerlich sehr unruhig. Der Lieblingsmann war relativ gelassen, ihm machte der Verzicht nicht so viel aus. Als es aber bei mir in der zweiten Woche besser wurde, musste er sich mit den "Entzugserscheinungen" rumschlagen.

Doch dann war es gar nicht mehr schwer. Natürlich mussten wir unsere Ernährung umstellen. Da wir aber schon lange auf Fertigprodukte verzichten und somit den versteckten Zucker weitestgehend verbannt haben, fiel uns diese Umstellung nicht besonders schwer. Die positiven Auswirkungen des Zuckerverzichts waren ein besseres Hautbild, keine Heißhungerattacken mehr, wir fühlten uns fitter und wacher und es purzelten sogar ein paar Pfunde.
 



Leider muss ich ehrlich zugeben, dass dieser Zuckerverzicht nicht für immer angehalten hat... Irgendwann haben wir wieder angefangen hier mal ein kleines Stück zu naschen, da mal ein bisschen zu probieren und *ZACK*, waren wir wieder in der Zuckerfalle. Der Sommer war da, es wurde gegrillt (wisst ihr eigentlich wie viel Zucker in Grillsoßen steckt???), das Eis von der Eisdiele war einfach zu lecker, die Desserts im Urlaub am Buffet zu verlockend und so landete dann doch hin und wieder eine Süßigkeiten- oder Chipstüte wieder im Einkaufswagen.

Allerdings hatte sich doch das ein oder andere nachhaltig geändert. Softdrinks mögen wir nicht mehr, sie schmecken künstlich und einfach nicht mehr lecker. Und auch die Mengen an Süßem haben sich sehr reduziert.
 
Aber eigentlich habe ich mich die ganze Zeit geärgert, dass ich es nicht geschafft hatte durchzuhalten. Also entschied ich mich vor zwei Monaten wieder dazu es nochmal zu probieren. Dieses mal fiel es mir um einiges schwerer den Zucker weg zu lassen, ich erwischte mich immer wieder dabei wie ich "kleine Außnahmen" machte. Ärgerte mich dann wieder und fragte mich warum es denn so schwer ist auf diesen Mist zu verzichten???

 
Die Erklärung ist relativ einfach. Zucker erhöht den Dopamin- und Seratoninspiegel (beides körpereigene Botenstoffe die im Gehirn das Gefühl von geistiger Klarheit, Zufriedenheit, Glück und Entspannung auslösen). Somit gaukeln wir unserem Gehirn vor etwas Großartiges geschafft zu haben oder dass wir ein Erfolgserlebnis hatten, jedoch ohne wirklich etwas dafür getan zu haben. Aus diesem Grund macht Zucker, genauso wie andere Drogen, süchtig. Und das ist natürlich auch der Grund warum es so schwer ist darauf zu verzichten.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte der Verzehr von Zucker bei einem erwachsenen Menschen nicht mehr als 10% seiner täglichen Kalorienzufuhr betragen. Das heißt im Klartext, bei einer empfohlenen Energiezufuhr von 2000 bis 2400 Kalorien täglich maximal etwa 50 bis 60g Zucker (ca. 4 Esslöffel). Guckt man sich aber die Zutatenliste auf diversen Lebensmittelverpackungen an, wird man feststellen, dass diese Menge schnell überschritten werden kann. Ein kleiner Fruchtjoghurt (150g) enthält dann schon 20g Zucker, oder das geliebte Müsli am Morgen (100g),liegt dann bei 10g Zucker.

Bei uns zu Hause wird nun schon seit fast 4 Jahren wöchentlich Brot gebacken. Gekauftes gibt es nur noch ganz selten und nur im "Notfall". Letzte Woche bin ich nach der Arbeit kurz zum Discounter um die Ecke um schnell eine Packung Brot zu kaufen. Tja, leichter gesagt als getan. Da liegen nun ca. 10 Brotsorten im Regal und eine einzige enthielt keinen Zucker!!! Selbst das vermeintlich gesunde "Chia-Brot" und das glutenfreie "Eiweiß-Brot" enthielten Zucker.

Das gemeine am Zucker ist, dass er sich hinter vielen Bezeichnungen versteckt die man wahrscheinlich gar nicht als solchen versteht. Vor allem erwartet man ihn wohl am wenigsten in herzhaften Produkten.

Hinter folgenden Bezeichnungen "versteckt" sich Zucker:
  • Dextrose
  • Fructose
  • Gerstenmalz
  • Glukose
  • Kandis
  • Karamell
  • Laktose
  • Magermilchpulver
  • Maltodextrin
  • Maltose
  • Milchzucker
  • Saccharose
  • Sirup
  • Süßmolkenpulver
  • Traubenzucker, Traubensüße 
  • Weizendextrin



Ich weiß, dass es nicht einfach ist das zuckerfreie Leben komplett durchzuziehen. Grade wenn man bei Freunden eingeladen ist, die eine andere Ernährung haben. Auch im Restaurant kann es schwierig werden. Man steht ja schließlich nicht neben dem Koch in der Küche und guckt in die Töpfe. Aber mit Disziplin und dem Wissen seinem Körper Gutes zu tun kann man es schaffen.
Wie aber verhält es sich mit Kuchen backen, ein leckeres Dessert nach dem Essen oder einfach mal ein süßer Snack zwischendurch? Den offensichtlichen Zucker weg zu lassen ist das kleinste Problem, aber wie bekommt man dennoch "gesunde" Süße in sein Essen?

In Zukunft werde ich euch Alternativen vorstellen mit denen ihr dennoch nicht auf etwas Süßes verzichten müsst.

  
Meine 4 Tipps für einen schnellen zuckerfreien Einstieg:
  • keine gezuckerten Getränke trinken, stattdessen ausreichend stilles Wasser zu sich nehmen. 1,5 bis 2 Liter sind optimal (leckere Ideen für "Wasser mit Geschmack" findet ihr hier)
  • keine Süßigkeiten essen. Legt euch Obst und Nüsse bereit, bekommt ihr Heißhunger auf etwas Süßes ist das der perfekte Snack
  • beim Einkaufen auf die Zutatenlisten der Lebensmittel achten
  • keine zu stark gewürzten Lebensmittel essen, das erhöht den anschließenden Heißhunger auf etwas Süßes

Auch ich probiere immer wieder Neues aus, experimentiere herum und entdecke neue Produkte und Zutaten. Ich freue mich wenn euch das Thema genauso am Herzen liegt wie mir und ihr mich auf diesem zuckerfreien Weg begleitet.

Ich möchte niemandem eine gesunde Ernährung aufzwingen, aber ich hoffe, dass mein Text zum Nachdenken anregt und dass ihr bewusster mit eurer Ernährung und eurem Körper und vor allem eurer Gesundheit umgeht. Jeder muss für sich den richtigen Weg finden, hört auf euren Körper, er zeigt euch was gut für ihn ist.

Und ich finde ab und an darf man dann auch mal eine klitzekleine Ausnahme machen und sich dass Tiramisu beim Lieblingsitaliener schmecken lassen ;-)


 Alles Liebe und Gute für euch,
Eure Anna





Auf diesen Seiten hole ich mir Tipps, Tricks, Ideen und Inspirationen:



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